Die Frist des Ukrainischen Bildungsministeriums für die Registrierung zur Prüfung für die Erlangung der Hochschulreife in der Ukraine ist der 9. April 2022.

Der Ukraine Hilfestab im Projekt MmF arbeitet daran, die gesetzlichen Grundlagen und Erlässe des Ukrainischen Bildungsministeriums auf dieser Webseite aufzubereiten.

Der Ukraine Hilfestab im Projekt MmF übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Vollständigkeit bzw. für die Richtigkeit und Auslegung der Übersetzungen. Die Quellen zu offiziellen Dokumenten sind konsequent angegeben. Wir bitten Kolleg*innen, insbesondere jene aus der Ukraine, um laufende Korrekturen bzw. Ergänzungsvorschläge laufend per E-Mail.

• Ukrainische Schüler*innen schließen die 11. Schulstufe (und damit die Sekundarstufe II) mit einer zentral administrierten Abschlussprüfung (STA), vergleichbar mit der österreichischen SRDP (www.matura.gv.at), ab. Sowohl die gewählte Kombination der Prüfungsfächer — verpflichtend sind jedenfalls Ukrainische Sprache und Mathematik — als auch das Abschneiden der Schüler*innen bei dieser Prüfung spielen eine zentrale Rolle bei der Aufnahme in Studienprogramme an ukrainischen Hochschulen. In diesem Aspekt unterscheidet sich diese ukrainische Prüfung also wesentlich von der österreichischen SRDP. Die ukrainische Schulabschlussprüfung am Ende der 11. Schulstufe ist gleichzeitig eine Matrikulationsprüfung für die ukrainischen Hochschulen.
• Dies war jedenfalls der Stand vor der Eskalation des Kriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022. Der Krieg gegen die Ukraine hat vieles über den Haufen geworfen.
• Das Ukrainische Parlament, die Verkhovna Rada (Верховна Рада України), hat am 7. April 2022 ein seit mehreren Wochen antizipiertes Gesetz erlassen, womit der Abschluss der Sekundarstufe II (in der Ukraine nach der 11. Schulstufe) im Schuljahr 2021/22 im Wesentlichen durch das Abschlusszeugnis erfolgt; vgl. https://itd.rada.gov.ua/billInfo/Bills/pubFile/1255219 (abgerufen am 7. April 2022).
• Das Ukrainische Bildungsministerium hat außerdem beschlossen, dass 2022 ein zentral administrierter, sogenannter „Multitest“ (мультитесту) in den Gegenständen Ukrainische Sprache, Mathematik und Ukrainische Geschichte für die Zulassung an die Hochschulen der Ukraine erfolgen soll; vgl. unter https://osvita.ua/consultations/86196/ (online seit 4. April 2022). Diese Prüfung soll in Präsenz in Testzentren administriert werden.
• Das Ukrainische Bildungsministerium plant offenbar — „Es ist geplant, dass das BMT in Osteuropa verfügbar sein wird.“, „Заплановано, що НМТ можна буде пройти і в країнах Східної Європи“ (vgl. unter testportal.gov.ua/upravlintsi-v-galuzi-osvity-povidomyly-pro-osoblyvosti-vstupnoyi-kampaniyi-2022-roku/, abgerufen am 7. April 2022) —, diese Multitest Prüfung auch in Testzentren im Ausland zu administrieren, eben um ukrainischen Schüler*innen im Ausland, die im Schuljahr 2021/22 die Sekundarstufe II der Ukraine abschließen, auch die Zulassung zu ukrainischen Hochschulen zu ermöglichen.
• Für den Ukraine Hilfestab im Projekt MmF entsteht der Eindruck, dass das Ukrainische Bildungsministerium Unterstützung bei der Administration der Multitest Prüfung in Testzentren beispielsweise auch in Österreich schätzen würde. Das ist aber reine Spekulation.
• Der Ukraine Hilfestab im Projekt MmF geht davon aus, dass die meisten der betroffenen ukrainischen Schüler*innen über die Registrierungsfrist für die Multitest Prüfung am 9. April 2022 bereits Bescheid wissen. Wir vermuten auch, dass das Ukrainische Bildungsministerium auch Nachmeldungen zur Registrierung für die Multitest Prüfung akzeptieren würde, haben dafür allerdings keinen Beleg. Weil die Zeit drängt, appelliert der Ukraine Hilfestab im Projekt MmF an die besondere Achtsamkeit der österreichischen Pädagog*innen. Aus unserer Sicht geht es nicht nur um den Prozess der Registrierung der ukrainischen Schüler*innen für die Multitest Prüfung bis 9. April 2022, sondern auch um die Sensibilisierung im österreichischen Bildungswesen auf die vom Ukrainischen Bildungsministerium gesetzten Maßnahmen zur Unterstützung ukrainischer Schüler*innen im Ausland.