Leart Pllana


Leart ist Student im Bachelorstudium Mathematik an der Universität Wien. Ihn faszinieren besonders all die Verbindungen zwischen den Disziplinen der Mathematik, die bei genauerem Hinsehen ihre Ästhetik offenbaren. Seine damalige Lehrerin in der Oberstufe war wegweisend für seine Leidenschaft, die seither weiterhin durch Neugierde angetrieben wird.

In seiner Freizeit treibt Leart gerne Kraftsport, geht Boxen und fährt als Rettungssanitäter im ehrenamtlichen Dienst beim Roten Kreuz.


Was war ein ganz besonderer Moment für dich beim Projekt MmF?

 

Das ist meine erste Unterrichtseinheit, die ich für geflüchtete ukrainische Schüler*innen gehalten habe. Damals war ich teilweise unvorbereitet und wusste nicht ganz, was ich zu erwarten habe, zumal ich auf Deutsch unterrichten und mein Kollege ins Ukrainische übersetzen sollte. Das war eine absolut neue Situation für mich. Umso mehr war ich dann überrascht, wie reibungslos das alles geklappt hat und wie gut ich die ukrainischen Schüler*innen mit meinem Unterricht erreichen konnte. Sie haben während des Unterrichts mitgearbeitet, gelacht und Spaß gehabt. Zu sehen, wie die Schüler*innen nach so viel Leid immer noch lachen können, war für mich ein Zeichen, dass wir hier auf einem guten Weg sind. Gemeinsam haben wir es geschafft, den ukrainischen Schüler*innen eine Hilfe in diesen Zeiten zu sein und ein Zeichen zu setzen: "Hey, du bist hier willkommen und du brauchst hier keine Angst haben."

 

 

Portrait von Leart Pllana

Mit welchem Symbol oder Gegenstand verbindest du das Projekt MmF?

Da fällt mir eine Sache ein. Das Integral. So klischeehaft das auch sein mag für einen Mathestudenten. Das bedeutet konkret: ich verbinde damit die Idee, dass viele kleine Schritte erst den großen Unterschied machen, so wie viele dünne Streifen aneinandergereiht eine Fläche ergeben. Ich habe so viele besondere Menschen im Projekt MmF kennen gelernt. Alles Menschen, die für sich gesehen sehr viel Potential haben und es auch nutzen. MmF verbindet diese Menschen und gibt ihnen die Möglichkeit, über das Projekt noch Größeres zu erreichen. Bildung ist einer der wichtigsten Faktoren für Progression. Ich bin froh darüber, dass ich zu einem Projekt wie MmF beitragen kann.

 
Was möchtest du anderen Menschen mitgeben?

Menschen müssen aufhören, ihrem Potential Grenzen zu setzen. Ich versuche immer, meinen Nachhilfeschüler*innen, Freund*innen oder Kolleg*innen zu vermitteln, dass wenn sie sich selber sagen, dass sie an einer Aufgabe in ihrem Leben scheitern werden und somit von Anfang an halbherzig an die Sache rangehen, es nur schiefgehen kann. Um an sein Ziel zu gelangen, müssen Hürden überwunden werden. Den Weg zum Ziel und die damit verbundenen Herausforderungen kann man nicht ändern, aber wie man die Aufgaben angeht, liegt in den eigenen Händen. Wieso sollte ein Mensch gerade sich selber Grenzen setzen? Jede Aufgabe, die zu schwierig erscheint ist nur eine Chance, sich weiter zu entwickeln. Man wächst an jeder Prüfung, die man übersteht.

 
Was möchtest du in nächster Zeit lernen?

Es gibt so viel zu lernen und zu verstehen auf der Welt. Ich hoffe, dass ich meine Neugierde niemals verliere. Aber um die Frage zu beantworten:
Ich will noch tiefer in die Mathematik eintauchen, um ihre Ideen auf einem anderen intuitiven Level zu verstehen. Es zieht mich jedoch auch in die Naturwissenschaften, in denen ich mich besonders in Physik und Medizin weiterbilden möchte. Letzteres wird unter anderem durch meine ehrenamtliche Tätigkeit als Sanitäter gestärkt. Besonders ist es für mich wichtig, stets dazu zu lernen im Leben, auch nach dem Abschluss meines Studiums.