Nina Aringer


»subsilire in caelum  ex angulo licet« – »In den Himmel springen kann man auch aus dem kleinsten Winkel« sagt der römische Philosoph Seneca. Ich finde, dieser Satz hat besonders beim schulischen Wirken eine besondere Relevanz. Seit fast 3 Jahrzehnten darf ich Schüler*innen auf ihrem Weg begleiten und habe schon oft mitverfolgt, dass für große »Sprünge« nicht immer eine optimale Ausgangssituation nötig ist, sondern Motivation, Freude und Selbstvertrauen.
Und da kommt die Supervision ins Spiel: Wie kann ich junge Menschen optimal unterstützen, ihr volles Potential auszuschöpfen? Wie kann ich dazu beitragen, im Gegenüber ein »inneres Ja« (nichts anderes ist die vielzitierte »Motivation«) entstehen zu lassen? Wie kann ich in meiner Arbeit als Lehrkraft sowohl meine als auch die Ressourcen der anderen optimal nützen, ohne dabei über Grenzen zu gehen?
Supervision gibt keine Ratschläge, sie ist nicht allwissend, aber sie unterstützt dabei, durch die richtigen Fragen den eigenen, individuell richtigen Weg zu finden. »Hebammentechnik« hat der griechische Philosoph Sokrates das genannt.
Tja, man sieht schon: Mein Herz schlägt für die Weisheit der Antike - deshalb habe ich ja auch Griechisch und Latein studiert!  

Was war ein ganz besonderer Moment für dich beim Projekt MmF?

Da gab es einige: Gerade in der Supervision kommt es immer wieder zu sehr berührenden Situationen, wenn ein*e Teilnehmer*in sich öffnet, oder wenn wir im Gespräch zu einer neuen spannenden Einsicht kommen.


Ein »Gänsehautmoment« war für mich auch die »Vernissage« bei der Sommerakademie, als die Teilnehmenden zu Musik schweigend durch die selbst erstellen Bilder und Collagen gegangen sind, in denen sie Visionen für ihre Zukunft dargestellt haben.

Mit welchem Symbol oder Gegenstand verbindest du das Projekt MmF?

Die »Schultüten«, die wir am Schluss unserer Sommerakademie verteilen. Sie symbolisieren für mich den freudigen Start in einen neuen Lebensabschnitt voller neuer Herausforderungen. 

Portrait von Nina Aringer

 
Was möchtest du anderen Menschen mitgeben?

Arbeit mit Menschen ist die schönste, aber auch herausforderndste Tätigkeit, die es gibt. Immer neu, immer anders, nie Routine. 

 
Was möchtest du in nächster Zeit lernen?

Da habe ich einige Dinge auf meiner Agenda: Kroatisch lernen zum Beispiel, oder diese knifflige Mozart-arie mit meiner Gesangslehrerin einstudieren…  Wahrscheinlich ist aber beides ein Dauerprojekt ????.